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  Zur Geschichte der Volksmusik  
 

Im Zeichen der Rückbesinnung auf alte Werte wurde auch die Bedrohung der Volksmusik erkannt. Ihre Kenner und Liebhaber machten es sich zur Aufgabe, möglichst vielen Menschen die Volksmusik nahezubringen und ihnen die Augen zu öffnen, damit sie den Wert dieses Juwels schätzen lernen. Klein war zunächst auch der Kreis jener Persönlichkeiten, der sich zum Ziel setzte, bayerische Volkslieder und Musik wieder zu beleben. Um eine breite Öffentlichkeit mit unseren traditionellen Liedern und Weisen wieder vertraut zu machen, wurden Preissingen vor Publikum veranstaltet. Viele dieser Singen wurden vom Bayerischen Rundfunk übertragen, der außerdem in aufbauenden, sorgfältig konzipierten Sendungen seine Hörer über dieses wertvolle Volksgut informi05.11.2019ele damit vertraut machte. 05.11.2019Selbstsingen und -musizieren anzuregen. In den 60er und 70er Jahren übten die öffentlichen Sänger- und Musikantentreffen, kontinuierlich jeden Samstagnachmittag vom Rundfunk übertragen, eine wichtige Funktion aus. Die Zahl der Zuschauer wie Zuhörer stieg ständig, die Gruppen lernten sich untereinander näher kennen, man konnte vergleichen, lernte zu urteilen, manche Anregung wurde gegeben, neue Aufgaben gestellt, man erhielt eine Bestätigung des eigenen Singens und Musizierens und fand Anerkennung in der Öffentlichkeit.

Auch heute sind die Sänger- und Musikantentreffen aus dem Jahresablauf der Volksmusik nicht mehr wegzudenken, noch dazu, da d05.11.2019vents-, Marien- und Passionssingen übernommen wurde. Wir sind uns bewusst, dass hiermit »Veranstaltung«, »Auftreten«, »Bühne« usw. verbunden sind, jedoch liegt es in der Macht des jeweiligen Veranstalters und letzten Endes der Sänger und Musikanten selbst, dass diese Treffen für alle zu einem Erlebnis und nicht als nüchternes »Zuschaustellen« oder »Erfüllen eines Programms« zur mehr oder weniger lästigen Pflicht werden. Sicherlich muss auch in Zukunft noch Platz für derartige Volksmusikveranstaltungen sein. Wir alle aber sollten ungezwungenes, gemütliches musikalisches Zusammensein im Familienkreis, — im Wirtshaus, beim Hoagarten (Hoangascht), nicht vernachlässigen. Singwochen und Volksmusiklehrgänge trugen dazu bei, dass das echte Volkslied, angemessen zurechtgerückt und gebührend herausgestellt, wieder in den Vordergrund tr05.11.2019 glaubhaft dargeboten wird. Auch der Bayerische Rundfunk machte es sich nun bereits über Jahrzehnte hinweg zur Aufgabe, in seinen Programmen der Sache Volksmusik gerecht zu werden. Dies gilt sowohl für den Hörfunk als auch seit 1964 für das Fernsehen. Wir wollen Zusammengehörigkeit von Sprache, Landschaft, Brauchgut und Musik in ihrer Verflechtung im fränkischen, schwäbischen und altbairischen Raum aufzeigen. Bei all unseren Aufnahmen ist uns Rundfunk- und Femsehleuten oberstes Gebot: Erhaltung und Ursprünglichkeit, Lebendigkeit und damit verbunden ehrliche Ausdruckmöglichkeiten, also, Sendungen, der guten Sache verpflichtet, den Mitwirkenden und Zuhörern zur Freude.
Auch die Bemühungen der Musikschulen in Bayern müssen erwähnt werden, die ebenfalls mithelfen, gerade jungen Menschen Musik, in zahlreichen Fällen gezielt Volksmusik näherzubringen. Während zu Beginn der 70er Jahre das Lied bereits in zahlreichen Gesangsgruppen gepflegt wurde, war es um die instrumentale Volksmusik —mit Ausnahme einiger profilierter Gruppen — weniger gut bestellt. Doch schon kurze Zeit darauf setzte eine von niemanden geahnte Belebung des Musiz05.11.2019der Volksmusik ein. Heute können wir feststellen: Unsere Leut‘ in Stadt und Land singen und spielen wieder!

Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben viele beigetragen; gar mancher ist in aller Munde, aber wir wissen, ohne die Mitwirkung der vielen namentlich Unbekannten, die im stillen wirken, könnte es nicht heißen: »Stets lebendige bayerische Volksmusik«.

Alfred Artmeier in »Bayerland« Nr. 8/1982

 

  05.11.2019

Siegi
Siegi liebt die bayrische Sprache über alles und lebt sie auch auf der Bühne
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bp
Wolfgang steht auf Bayrisch und schaut dem Volk gern auf´s Maul...
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